Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V.

Die Organisation für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Agrarbereich

Bayernplan 2020

Strategien und Handlungsempfehlungen für die Land- und Ernährungswirtschaft der Zukunftskommission Landwirtschaft 

Die Land- und Ernährungswirtschaft steht wieder einmal auf dem Prüfstand.

Sie soll allen Ansprüchen der Gesellschaft, auch wenn sie noch so widersprüchlich sind, gerecht werden und zudem die öffentlichen Haushalte entlasten. Der Sektor soll den immer individueller und damit vielfältiger werdenden Vorstellungen von unseren Lebensmitteln genauso gerecht werden wie der Vorstellung, dass es noch billiger gehen könnte. Dabei liegen die Haushaltsausgaben für die Ernährung im Durchschnitt bei 11 % und die Ansprüche an eine gesunde Ernährung und das tatsächliche Ernährungsverhalten klaffen immer weiter auseinander.

Es genügt auch nicht mehr einen hohen Selbstversorgungsgrad zu erzielen, nein, die Land- und Ernährungswirtschaft ist gefordert, global zu denken und einen substantiellen Beitrag zur Sicherung der Welternährung zu leisten.

Es genügt nicht einmal mehr auf die Erzeugung von Lebensmitteln abzustellen, sondern es geht genauso darum, industrielle Rohstoffe und erneuerbare Energieträger zu produzieren, um dadurch den Ausstieg aus dem fossilen Zeitalter zu erleichtern.

Keines dieser ehrgeizigen Ziele darf aber zu Lasten der Umwelt gehen, sondern die Landwirtschaft hat dafür zu sorgen, dass unsere Kulturlandschaften möglichst noch attraktiver und unsere Seen sowie Gewässer sauberer werden und unsere Böden fruchtbar bleiben.

Das Bild, das die Gesellschaft von der Land- und Ernährungswirtschaft hat, ist zwar grundsätzlich positiv, aber über weite Strecken unrealistisch, romantisch oder zumindest zweischneidig. Weite Teile der Bevölkerungen hängen einer agrarromantischen „Heile Welt“-Idylle nach und wollen von Kostendruck, Strukturwandel oder der Anwendung neuer Technologien nichts wissen. Dennoch wird aber ausschließlich der urbane Lebensstil als modern und zukunftsweisend angesehen und das Leben auf dem Bauernhof als rückständig disqualifiziert.

Doch damit nicht genug. Der Sektor findet sich gerade im Lichte der Erfahrungen der drei letzten Jahre in einer Situation wieder, in der immer mehr äußere Faktoren wie der Klimawandel, der Ölpreis, der Wechselkurs zwischen Euro und Dollar oder Spekulationen sein Einkommen deutlich stärker beeinflussen.

Dies hat weltweit einen breiten Nachdenkprozess über die Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft und das Suchen nach neuen Strategien und Instrumenten ausgelöst, die es möglich machen sollen, mit allen diesen Herausforderungen besser fertig zu werden.

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