Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V.

Die Organisation für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Agrarbereich

vlf-Vorstand im Gespräch mit Ulrike Müller und Dr. Leopold Herz (Freie Wähler)

Zu einem intensiven Gespräch und Meinungsaustausch mit Ulrike Müller (MdL, stv. Fraktionsvorsitzende), Dr. Leopold Herz (MdL), Nikolaus Kraus (MdL und vlf-Kreisvorsitzender München), Eva Gottstein (MdL) und Gabi Schmidt (MdL) traf sich der Landesvorstand des Verbandes für landwirtschaftliche Fachbildung am 18. Februar 2014 im Bayerischen Landtag in München.

Der vlf-Vorstand trug seine Kernthemen vor. Seit Jahren betont die Bayerische Staatsregierung, dass bei politischen Weichenstellungen der Bildungsbereich oberste Priorität genießt. Die gesellschaftliche Bedeutung der Aus-, Fort- und Weiterbildung nimmt zu. Diesen steigenden Ansprüchen in der Berufsbildung, in den Landwirtschaftsschulen Abteilung Landwirtschaft und Hauswirtschaft, im Bildungsprogramm Landwirt, in der Meisterausbildung sowie in der Erwachsenenbildung steht fortlaufend, und das seit vielen Jahren, immer weniger Personal gegenüber.

Hier zeichnet sich eine Entwicklung ab, die für den vlf völlig inakzeptabel ist, so der vlf-Vorsitzende Hans Koller. Seit vielen Jahren werden an den Landwirtschaftämtern Jahr für Jahr Planstellen abgebaut. Diese Stellenreduzierungen sollen noch bis 2019 weiterlaufen, obwohl es bereits jetzt an den Landwirtschaftsschulen wegen der zu dünnen Personaldecke zu Unterrichtsausfall kommt bzw. die Lehrkräfte an den Grenzen ihrer Arbeitsfähigkeit agieren. Vertretungen für krankheitsbedingte Ausfälle gibt es mehr oder weniger nicht mehr.

Der starke Praxisbezug im Unterricht, bedingt durch die bisherige starke Koppelung von Beratung und Bildung, ermöglichte Antworten auf Fragen aus der Praxis realitäts- und lebensnah. Dies war bisher ein wesentliches Kennzeichen der Unterrichtsqualität an den Landwirtschaftsschulen. Diese geht aber immer mehr verloren durch den zunehmenden Abbau der Beratung durch die Lehr- und Beratungskräfte in Personalunion und der damit verbundenen zwangsläufigen Entkoppelung vom Unterricht. Neben dem Unterrichtsausfall findet so zusätzlich noch ein starker Qualitätsverlust statt.

Die hohe Bildungsqualität der Landwirtschaftsverwaltung und das damit verbundene Alleinstel-lungsmerkmal gegenüber allgemeinbildenden Schulen, ist die Kombination aus Schule & Beratung. Nur diese Kombination garantiert die gewollte Umsetzung der gesellschaftlichen, gemeinwohlorientierten Anforderungen.

Von Seiten der Freien Wähler wurde der Wunsch geäußert, dass der vlf die Arbeiten der Partei intensiv mitverfolgen solle. Im Gegenzug dazu werde die Verwaltungsreform von den Freien Wäh-lern nochmals auf den Prüfstand gestellt, ein Zwischenbericht soll beantragt werden.

Christine Wutz, stv. vlf-Vorsitzende, bittet darum sich ebenso auch für die hauswirtschaftlichen Themen einzusetzen. Für den einsemestrigen Studiengang Hauswirtschaft besteht zurzeit große Nachfrage. Allerdings gerät die duale Berufsausbildung immer mehr ins Hintertreffen. Sie wird weniger stark nachgefragt,da die Konkurrenz zu den Berufsfachschulen in Vollzeit ohne adäquate praktische Ausbildung und in kürzerer Zeit absolvierbar, stark spürbar ist, so die Vorsitzende. Gemeinsames Ziel ist es, die Hauswirtschaft als Synonym für Lebenskompetenz vermehrt in die Lehrpläne der Schulen aufzunehmen. Eine verpflichtende Projektwoche zur Hauswirtschaft wäre eine gute Alternative.

Die Freien Wähler sagen zu, sich in Ihrer Politik vermehrt für den ländlichen Raum einzusetzen und die Kernthemen des vlf aufzunehmen und zu bearbeiten.