Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V.

Die Organisation für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Agrarbereich

Landesvorstand im Gespräch mit Agrarausschussvorsitzende Angelika Schorer

Zu einem ersten Gespräch und Meinungsaustausch mit der Agrarausschussvorsitzenden Angelika Schorer (CSU) traf sich der Landesvorstand des Verbandes für landwirtschaftliche Fachbildung Mitte Dezember 2013 im Bayerischen Landtag in München. Thema war die enge Verzahnung von Theorie und Praxis durch Verknüpfung von Bildung und Beratung zu erhalten und dadurch die Qualität und Vielfalt der landwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung, aber auch die der Verwaltung weiterhin zu gewährleisten. Zu erkennen, dass die gesellschaftlichen Anforderungen an die Landwirtschaft weiter steigen, sich die Rahmenbedingungen inzwischen verändert haben und der fortwährende Personalabbau nun schon deutlich in den Fachschulen zu spüren ist, dies und vieles mehr wurde mit Frau Schorer intensiv diskutiert.

Der Vorstand trug Frau Schorer seine Kernthemen vor. So ist der vor 20 Jahren beschlossene Per-sonalabbau nun deutlich in den Fachschulen zu spüren. Durch den fortwährenden Abbau der Bera-tung geht die enge Verzahnung von Theorie und Praxis in Form von Bildung und Beratung verloren. Der Praxisbezug fehlt bereits, die Beratung selbst ist nur noch rudimentär vorhanden.

Als Negativbeispiel nannte der Vorstand die Ernährungsberatung, die mit einem Federstrich gestrichen wurde und nun wieder mühsam aufgebaut werden muss.

Die Qualität und Vielfalt der landwirtschaftlichen Ausbildung, aber auch die der landwirtschaftlichen Verwaltung muss weiterhin gewährleistet sein. Mit steigenden gesellschaftlichen Anforde-rungen an die Landwirtschaft haben sich die Rahmenbedingungen verändert. Der dazu notwendige Personalbedarf muss erkannt werden.

Sie halte an dem jetzigen Ausbildungssystem fest, so Schorer. Verbesserungen sind notwendig, aber keine Abschaffung des bestehenden Systems. Sie sei eine Kämpferin für die Fachschulen und sie regte an, sich einen Überblick über die vorhandenen Kompetenzen an den Fachschulen zu verschaffen.

Für den einsemestrigen Studiengang Hauswirtschaft besteht zurzeit große Nachfrage, allerdings gerät die duale Berufsausbildung ins Hintertreffen, sie wird weniger stark nachgefragt, so der vlf-Vorstand. Seitdem es die Ausbildung zur Assistentin in Ernährung gibt, brechen die Zahlen ab. Das ist aus Sicht des vlf äußerst bedenklich, stellt es die duale Ausbildung in Frage. Und das in einer Zeit, wo alle Welt die duale Ausbildung als beste Berufsqualifizierung kopieren.

Es müsse erkannt werden, wie wichtig hauswirtschaftliche Dienstleistungen sind, die aufgrund der demographischen Entwicklung zukünftig noch weiter an Bedeutung gewinnen werden. Es werde unterschätzt, was der Gesellschaft bereits an hauswirtschaftlicher Kompetenz verlorengegangen ist. Die Alterspyramide an Fachleuten bedingt es, dringend junge Menschen für das Berufsfeld zu motivieren.

Es wurde festgehalten, dass es aufgrund der Themenvielfalt hohen Gesprächsbedarf gibt. Als An-sprechpartner stellt sich der vlf-Landesverband Frau Schorer gerne zur Verfügung. Frau Schorer signalisierte Ihre Wertschätzung gegenüber dem Verband. Sie sehe die Vielfalt der Themen und sagte zu, mit dem vlf weiterhin im intensiven Gespräch bleiben zu wollen. Weitere Arbeitsgrup-penmitglieder des Agrarausschusses sollen hinzugebeten werden, um sich der Diskussion dieser Themen anzunehmen.