Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V.

Die Organisation für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Agrarbereich

Schüler erleben Landwirtschaft

Cham – Einen wichtigen Beitrag zum Erzeuger-Verbraucher-Dialog leisteten die Studierenden der der Landwirtschaftsschule Cham mit einem Hofbesuch von zwei Klassen des örtlichen Gymnasiums. Kommt die Milch von der lila Kuh oder doch aus der Tüte? Um den Gymnasiasten des Benedikt-Sattler-Gymnasiums aus Bad Kötzting eine Antwort auf diese Frage zu geben, hatten die Studierenden des dritten Semesters der Landwirtschaftsschule Cham im Fach Rhetorik einen Hofbesuch für zwei Klassen vorbereitet.

Die Chamer Studierenden informierten die Gymnasiasten direkt im Kuhstall.

Die Chamer Studierenden informierten die Gymnasiasten direkt im Kuhstall.

So kamen die Schüler auf den Studierendenbetrieb der Familie Heigl nach Oberndorf bei Miltach, um einen ganzen Vormittag lang ihr Wissen zu Landwirtschaft, Tierhaltung und Lebensmittelerzeugung auf den neuesten Stand zu bringen. Georg Mayer, Leiter des AELF Cham, begrüßte die fünfzigköpfige Gruppe und hatte ein tagesaktuelles Thema als Aufhänger: Die kontroversen Bauernregeln des Bundesumweltministeriums. Er empfahl den Anwesenden, sich selbst ein Bild von der Realität zu machen.

Die Studierenden hatten mit ihrem Rethoriklehrer Martin Horndasch sechs Lernstationen vorbereitet. Die wichtigsten Inhalte hatten die Studierenden auf Pinnwänden zusammengefasst: Vom Kalb über die Kuh bis zur Vermarktung der Milch im Automaten am Straßenrand. Ebenso sahen die Teilnehmer deutlich, was Tierwohl bedeutet: Den Kühen steht der Umzug in einen neuen Laufstall bevor. Für die Studierenden war es eine Herausforderung, die Themen sowohl für die Fünftklässler mit eher praktischen Aspekten als auch für die Schüler der neunten Klasse zielgruppengerecht vorzubereiten. So konfrontierten sie die Älteren mit Fragen, die zum Nachdenken anregen sollten, wie beispielsweise: was bedeutet Tierwohl?

Käsebrote und Milchprodukte dienten der Stärkung und der Vormittag verging wie im Flug. Auch die Gymnasiallehrer waren erstaunt vom umfangreichen Wissen der Studierenden und den hohen Anforderungen, die deren Beruf mit sich bringt. Beeindruckt traten alle die Heimfahrt an. Das Fazit der Studierenden: obwohl alle Schüler im ländlichen Gebiet leben, gab es dennoch viele Fragen zur Landwirtschaft. Klar wurde zudem, dass man für einen Dialog sein Gegenüber dort abholen muss, wo er mit seinem Wissen steht, um sich mit ihm austauschen zu können.