Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V.

Die Organisation für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Agrarbereich

Nachgefragt

vlf Bayern formuliert Kernanliegen und fragt bei CSU, SPD, FDP, den Grünen und Freien Wählern nach 

Im Hinblick auf die neue Wahlperiode 2018-2023 hat der vlf Bayern der CSU, SPD, FDP, Bündnis 90 – Die Grünen und den Freien Wählern Fragen zur landwirtschaftlichen Aus-, Fort- und Weiterbildung gestellt. Die Fragen und Antworten der Parteien sind im Folgenden aufgeführt.

1.  Stärkung und Erhalt des dualen Ausbildungssystems
Das duale Ausbildungssystem ist das Erfolgsmodell unserer Wirtschaft. Dies trifft auch auf unseren Bereich zu. Das Erlernen eines Berufes im praktischen Leben auf einem Betrieb unter realen Bedingungen ist die Grundlage eines erfolgreichen Berufslebens und gerade in der Landwirtschaft die beste Vorbereitung auf das Führen eines eigenen Betriebes. Dazu entscheidend sind ebenso qualitativ beste Ausbildungsbetriebe, wie auch Fachkompetenz und die zeitgemäße Ausstattung an den Berufsschulen.

Frage: Wie stehen Sie zu dieser Aussage und welche Ideen haben Sie den dualen Weg zu stärken?

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2.  Fachliche Bildung und lebenslanges Lernen

Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg – eine Weisheit die nichts an Bedeutung verloren hat.

Ein breitgefächertes Bildungsangebot bildet die Grundlage für eine vielfältige Landwirtschaft mit allen Facetten. Bayern hat große Anstrengungen unternommen, um für alle Bereiche, Größen und Ausrichtungen der Betriebe zukunftsorientierte und moderne Bildungsangebote zu haben. Grundlage dafür ist der enge Schulterschluss zwischen Theorie und Praxis, zwischen den Forschungs- und Bildungseinrichtungen wie den Landesanstalten, der Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie diversen Fach- und Bildungszentren. Dies gilt es zu erhalten und weiterzuentwickeln. Wichtige Partner dabei waren und sind stets Bildungsverbände wie der vlf, die gerade im Bereich der Ausrichtung der Bildungswege, in der Erwachsenenbildung und im Bereich des gesellschaftlichen Dialogs besonders aktiv sind. Themen zur modernen, wirtschaftlichen und verantwortungsvollen Produktion stehen hier genauso im Mittelpunkt wie zum verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen, zur Schöpfung und zu unseren Tieren. Hier gilt es, diese wertvollen Partnerschaften zu nutzen und zu unterstützen.

Frage: Wie stehen Sie zur Weiterbildung sowohl im Fachlichen wie auch Überfachlichen? Welche Perspektiven geben Sie den land- und hauswirtschaftlichen Fachschulen wie auch der staatlichen Beratung, die ebenfalls individualisierte und situative Bildungsleistung erbringt, insbesondere auch im Sinne des Gemeinwohls?

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3.   Forschung

Agrarpolitik muss sich künftig wieder stärker an Forschungsergebnissen und Erkenntnissen orientieren und sich nicht nach kurzfristigen Emotionen und Trends richten. Diese führen zu Verwerfungen und Strukturbrüchen und berücksichtigen in der Regel nicht die nachhaltigen Wirkungen der Agrikultur. Hier ist eine Entwicklung erkennbar, die wir derzeit mit Sorge beobachten. Dazu braucht es auch eine Stärkung der Agrarwissenschaft als systemische Wissenschaft, die den Agrarbereich an sich und den landwirtschaftlichen Betrieb als System wahrnimmt. Wir verstehen hier als System den landwirtschaftlichen Betrieb in Zusammenhang mit der Familie, die auf dem Betrieb lebt und arbeitet und von dem Ertrag der Produktion und der Dienstleistungen leben sowie die betriebliche Substanz erhalten und der Nachhaltigkeit dienen muss sowohl im Eigeninteresse wie auch im Interesse der gesellschaftlichen Anforderungen. Der universitäre Bereich mit seiner inzwischen proklamierten Definition der ausschließlichen Grundlagenforschung wird diesem Anspruch nicht gerecht. Es fehlen die wesentlichen Lehrstühle und Lehrinhalte sowie die Antworten, die für die Betroffenen einen erkennbaren Nutzen bedeuten.

Frage: Wo sehen Sie Handlungsbedarf, den Standort Weihenstephan als Zentrum der Grünen Wissenschaften zu stärken und den einzelnen Einrichtungen wie Universität, Hochschule und Landesanstalten sowie der weiteren Forschungseinrichtungen den gebührenden Stellenwert zukommen und insbesondere die Agrarwissenschaft als systemische Wissenschaft wieder an der Universität erkennbar werden zu lassen?

Welche Antworten geben Sie den bäuerlichen Familien, den Beratern und Lehrkräften wie auch der Gesellschaft, das Dilemma zu lösen zwischen unternehmerischer Existenzsicherung, lebenswerter und lohnender Verhältnisse für die Akteure auf den Betrieben, dem Nachhaltigkeitsgedanken und den gesellschaftlichen Ansprüchen?

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4.    Eigenständiges Ministerium und eine kompetente Verwaltung – Garant für die Fortführung des bayerischen Weges

Der bayerische Weg, das Aushängeschild bayerischer Agrarpolitik, hat agrarische Strukturen erhalten und kleineren und mittleren Betrieben das Überleben gesichert, Strukturbrüche verhindert und somit Vielfalt gewährleistet. Das Gesicht Bayerns ist durch diese Vielfalt geprägt. Nicht die Größe eines Betriebes ist ausschlaggebend für seine Zukunftssicherung, sondern eine Vielzahl von Faktoren, die eng mit einer Begleitung und Steuerung einer kompetenten Fachverwaltung verbunden ist. Diversifizierung, Marketing und Bildung sind dabei wichtige Schlagworte. Die bayerische Landwirtschaft ist aufgrund großer regionaler Unterschiede und Voraussetzungen so geprägt, dass es vieler verschiedener Lösungsansätze bedarf, um eine flächendeckende, ökonomische, umweltverträgliche und nachhaltige Bewirtschaftung zu gewährleisten. Die gesellschaftlichen Ansprüche haben sich dabei in den letzten Jahren verändert und doch ist aus unserer Sicht dabei das verantwortungsvolle Nutzen von Potentialen von größter Bedeutung. Um dem gerecht zu werden, brauchen wir eine starke Fachverwaltung, die für fachliche Bildung, Beratung, Forschung und Lehre, aber auch in der politischen Weichenstellung ein kompetenter Ansprechpartner ist. Es hat sich bewährt, dass hierbei Fachverbände wie der vlf wichtige Bestandteile eines großen agrarischen Netzwerks bilden, die den künftigen Erfordernissen Rechnung tragen.

Frage: Wie stehen Sie zu einer eigenständigen landwirtschaftlichen Fachverwaltung und zur Rolle eines fachlich ausgerichteten Bildungsverbandes?

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5.   Zukunftsoffensive Digitalisierung

Digitalisierung ist die Zukunftschance für viele Lebensbereiche. Gerade in der modernen Landwirtschaft bietet die Digitalisierung ungeahnte Möglichkeiten, sowohl in der Tierhaltung als auch in der Landbewirtschaftung. Diese Chancen gilt es zu nutzen und gerade in den Bildungseinrichtungen frühzeitig Wissen und den verantwortungsvollen Umgang mit den Digitalen Möglichkeiten zu vermitteln. Die öffentliche Hand ist gefordert, in diesem Bereich intensiv zu forschen und auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Mit der Neuansiedlung der LfL in Ruhstorf werden hier möglicherweise thematische Grundlagen für unser künftiges Wirken gelegt. Der verantwortungsvolle Umgang mit Daten und Datensicherheit hat hierbei größte Priorität. Die Digitalisierung ist ein weiterer Baustein im technischen Entwicklungsprozess, Strukturen zu erhalten und moderne Nahrungsmittelproduktion nachhaltig und verantwortungsvoll weiter zu entwickeln. Dabei darf eigenständiges Denken und unternehmerisches Handeln niemals in den Hintergrund geraten. Eine flächendeckende verlässliche und schnelle Versorgung mit Internet und Mobilfunk muss daher gewährleistet werden, um diesen Zielen gerecht zu werden.

Frage: Wenn Smart-Farming die Zukunft darstellt, wie unterstützen Sie die Landwirtschaft und insbesondere die Menschen, die in diesem Bereich arbeiten müssen oder sollen, damit zurecht zu kommen?

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6.   Gesellschaft

Die Distanz der Bevölkerung zur landwirtschaftlichen Produktion wird immer größer. Der Wert regionaler Lebensmittel und einer abwechslungsreichen wie auch gesunden Ernährung wird oft verkannt. Hier brauchen wir eine Bewusstmachung, was es bedeutet, in unserer Region gesunde Lebensmittel zu produzieren, die auch für alle bezahlbar ist und die Ernährung zu sichern. Die Produzenten müssen so wirtschaften können, dass ihre Familien davon leben können, ihr Betrieb in seiner Substanz erhalten bleibt und den Familien auch eine Perspektive gibt.

Frage: Welche Möglichkeiten sehen Sie, die Bedeutung einer regionalen Lebensmittelproduktion nicht nur mit ihren gesellschaftlichen, sondern auch den familiär-betrieblichen Rahmendaten der Allgemeinbevölkerung zu vermitteln?

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7.   Ernährung und Ernährungsbildung – Stärkung der Hauswirtschaft

Wir leben in einer Gesellschaft mit großem Wohlstand und dennoch werden Krankheiten und Fehlentwicklungen, deren Ursache in einer falschen Ernährung liegen, immer mehr. Dem gilt es entgegenzuwirken und den Fokus in der Gesellschaft mehr auf diesen Bereich zu lenken. Dazu gehört, eine Stärkung hauswirtschaftlicher Kompetenzen breit in die Bevölkerung zu tragen. Dies beginnt mit der Bewusstseinsbildung bereits in den Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen. Ein breites Verständnis für Nahrungsmittel, für deren Herkunft und Verarbeitung ist dafür notwendig. Es geht darum, ein realistisches Bild zu vermitteln und den Wert von Lebensmitteln – als „Mittel zum Leben“ – herauszustellen. Ausgewogenheit, Regionalität und saisonale Gegebenheiten sollten hierbei im Mittelpunkt stehen (siehe dazu auch vorhergehende Frage). Hilfreich wäre das Berufsfeld „Hauswirtschaft“ zu stärken. In den letzten Jahrzehnten wurde dies vernachlässigt und in der gesellschaftlichen Wahrnehmung unterbewertet. Heute sehen wir, dass es einen großen Bedarf an Fachkräften in diesem Feld und in vielen Bereichen unserer Gesellschaft gibt, sei es in der Betreuung, in sozialen Einrichtungen allgemein wie auch im Dienstleistungsgewerbe. Die neue bayerische Staatsregierung ist gefordert, aktiv und offensiv Maßnahmen zu ergreifen, um Anreize zu schaffen, der Haus- und Ernährungswirtschaft einen Schub zu verleihen.

Frage: Welche Maßnahmen schlagen Sie vordringlich vor?

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8.   Ehrenamt stärken

Vitale ländliche Räume, nachhaltiges Wirtschaften – kurzum Heimat auch weiterhin lebens- und liebenswert zu gestalten – lebt auch davon, dass ehrenamtliches Engagement gestärkt und gefördert wird. Eine Vielzahl von Menschen engagiert sich in Verbänden, Selbsthilfeeinrichtungen und Vereinen aus allen Lebensbereichen. Dies kommt der Gesellschaft und dem Gemeinwesen zu Gute und muss daher auch weiterhin breit gefördert und unterstützt werden. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen wachsen daraus und beleben das Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Daher erwächst die Forderung an die politischen Entscheidungsträger, bürgerschaftliches Engagement und insbesondere auch der daraus resultierenden Leistungen noch stärker zu würdigen und zu unterstützen, dort vorhandenes fachliches Wissen und vorhandene gute Ansätze verstärkt in die politischen Entscheidungen einfließen zu lassen und Anreize für ein ehrenamtliches Engagement zu schaffen.

Frage: Welche Ideen haben Sie, das Ehrenamt zu stärken und vorhandene Hemmnisse zum Engagement bzw. bürokratische und sonstige Erschwernisse zu mindern?

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