Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V.

Die Organisation für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Agrarbereich

„Raus aus der landwirtschaftlichen Blase“

mit dem Projekt "Stadt, Land, Frust? - Nein, danke!" des vlf Bayern

Die vlf Kreisverbände Haßberge und Schweinfurt wollen aktiv in den Dialog mit der Gesellschaft gehen: Gemeinsam haben sie entschieden, sich als Projektregion für das Projekt „Stadt, Land Frust? Nein danke!“ zu bewerben.

Wie schon berichtet setzt der vlf Bayern dieses Projekt bis Mitte 2023 um, das über das Bundesprogramm `Zusammenhalt:Teilhabe´ der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird.

„Dialog Junglandwirte und Gymnasiasten der Oberstufe“: Projekt baut auf Erfahrungen vor Corona auf - Klaudia Schwarz, Geschäftsführerin des vlf Schweinfurt hatte das Projekt über die Teilnahme an einer vlf Online-Fortbildung 2021 kennengelernt und war sofort interessiert. Dazu Klaudia Schwarz, die seit 2020 das AELF in Schweinfurt leitet: „Mir liegt die Vernetzung und der Austausch zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft am Herzen. Dazu hatten wir mit unseren Landwirtschaftsschülern vor Corona ein tolles Format gestartet. Sie haben ein Treffen mit Gymnasiasten der elften Klasse organisiert und sich mit diesen in Kleingruppen über Landwirtschaft ausgetauscht. Besonders beeindruckend war für mich dabei wie interessiert und wertschätzend sich die jungen Erwachsenen begegnet sind. Vor allem die Schüler waren beeindruckt von der Vielfalt, den der Beruf als Landwirt bietet und welche Verantwortung die fast gleichaltrigen Junglandwirte übernehmen. Es sollte viel öfter zu einem Dialog auf Augenhöhe zwischen Landwirtschaft und anderen gesellschaftlichen Gruppen kommen.“ Da dieser persönliche Austausch für beide Seiten sehr wertvoll war, konnte ein solches Projekt während Corona als digitale Veranstaltung wiederholt werden. „Das war nicht die gleiche Intensität wie in Präsenz“, so Klaudia Schwarz, „und doch haben wir es auch hier geschafft sogar beim dem eher kritischen Thema Tierwohl einen interessanten und sehr positiven Austausch zwischen den jungen Leuten zu ermöglichen.“ Die Rückmeldungen, die in der Wortwolke (s. Bild) gesammelt wurden, haben diesen Eindruck bestätigt.

Miteinander statt übereinander reden - Genau hier, an der Förderung des gemeinsamen Austauschs, setzt das Projekt an. Es trägt den Untertitel „Landwirtschaft und Gesellschaft reden miteinander statt übereinander“. Ziel ist ein Dialog auf Augenhöhe zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft. Wie der in der Region Schweinfurt aussehen kann? Das ist noch völlig offen. In einem Workshop am 14.02.2022 werden Ehrenamtliche der vlf Kreisverbände Haßberge und Schweinfurt gemeinsam klären und planen, welche Schwerpunkte sie im Dialog setzen wollen. Elf vlf Ehrenamtliche haben sich bisher für diesen Workshop angemeldet. Auch hier zeigt das große Interesse, welch hohen Stellenwert das Thema bei den Landwirten der Region hat. „Eine Rückmeldung bei dem Austausch mit den Schülern war `2 Welten´. Damit das nicht so bleibt müssen wir raus aus unserer `Blase Landwirtschaft´ und positiv und offensiv auf die `andere Welt´ zugehen!“, so Klaudia Schwarz. Es seien nicht große Werbekampagnen und genauso wenig ein belehrender Zeigefinger, die Verbrauchern und Landwirten gegenseitig Verständnis bringen können, sondern der offene Austausch miteinander. Wo ein Betriebsleiter anhand seines eigenen Beispiels zeigen kann, wie viel Herzblut und Fachwissen er einbringt, um Lebensmittel zu erzeugen und gleichzeitig Klimaschutz betreibt, ermöglicht er dem Gegenüber Erfahrungen, die diesen zum Nachdenken anregen. Das Anliegen von Klaudia Schwarz ist, dass ein Austausch Erfahrungen und Erlebnisse zulässt, durch den beide Seiten einen offenen Blick bekommen und die die eigene Sichtweise weiten. Wenn wir auf gesellschaftliche Gruppen in unserer Umgebung zugehen und Verständnis erreichen, dann werden wir es schaffen, ´Mitstreiter´, zu bekommen. so Frau Schwarz, „Die Herausforderungen zu den Themen Ernährung, Klimaschutz und Artenvielfalt betrifft Landwirtschaft und Gesellschaft gemeinsam.  Wir haben in der Land- und Hauswirtschaft viele Potentiale, , um einen wichtigen Beitrag zu leisten“, so Frau Schwarz. Eine spannende und wichtige Aufgaben, die Schweinfurt und Haßberge sich da gesetzt haben. Über Ergebnisse des Workshops werden wir hier wieder berichten.