Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V.

Die Organisation für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Agrarbereich

Online-Auftakt in Ansbach startet mit 26 Teilnehmern! 

Stadt-Land-Frust? Nein danke! 

Wie hier schon mehrfach berichtet, führt der vlf Bayern e.V. bis Mitte 2023 das Projekt „Stadt-Land-Frust? Nein danke! Landwirtschaft und Gesellschaft reden miteinander statt übereinander“ durch. 

Eine der vier Pilotregionen ist die Region Ansbach: Unter der Federführung von Wolfgang Kerwagen, Leiter des AELF Ansbach, nehmen die drei vlf Kreisverbände Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg o.d. Tauber gemeinsam an dem Projekt teil. Vor allem der Kreisverband Rothenburg o.d. Tauber bringt viel Erfahrung im Dialog Landwirtschaft und Gesellschaft mit. Im Rahmen der 100 Jahr Feier wurden letztes Jahr unter dem Motto „Ackervielfalt“ auf einem Schauacker verschiedene Feldfrüchte gezeigt und mit Schildern erläutert. An mehreren Stationen konnten die Besucher in kleinen Gruppen aus Hafer Flocken quetschen, ein Memory zu den Kulturen spielen oder sich während eines Gangs über das Feld zu den einzelnen Kulturen informieren. Schulklassen und angemeldete Gruppen wurden von Ehrenamtlichen des vlf Rothenburg unter der Woche geführt. An den Sonntagnachmittagen konnte der Schauacker ohne Anmeldung besucht werden, auch hier standen die Ehrenamtlichen Rede und Antwort. „Die Aktion hat wirklich viel Aufwand und Arbeit gekostet. Vor allem die Begleitung der Gruppen nimmt doch mehr Zeit in Anspruch, als man ursprünglich meint.“, so Erna Korn, Vorsitzende des vlf Rothenburg und eine der tragenden Säulen dieser Aktion. Doch die Mühe hat sich gelohnt, das Interesse bei der Bevölkerung war sehr groß und es kamen durchweg positive Rückmeldungen von den Besuchern. Dazu Erna Korn: „Mir ist im Kontakt mit den Verbrauchern auch wieder klar geworden, wie wichtig der Dialog ist, da die Verbraucher nur wenig über Landwirtschaft und insbesondere den Ackerbau wissen. Ein Tourist hat unsere Ackervielfalt im Sommer besucht und war so begeistert, dass er mit einer Gruppe im Oktober noch einmal kommen wollte. Er war dann sehr enttäuscht, dass unser Schauacker schon aufgelöst war. Es war ihm nicht bewusst, dass im Herbst alles abgeerntet ist und nur noch Wintersaaten zu sehen sind!“

Erlebnisse wie diese motivierten Erna Korn an dem Thema `Dialog mit der Gesellschaft´ weiter dranzubleiben. „Wir sind da als Landwirte auch gefordert nach außen zu gehen und mit der Gesellschaft ins Gespräch über unsere Arbeit und unsere Leistung zu gehen. Das war auch ein Grund, warum ich auch bei dem Projekt `Stadt-Land-Frust? Nein danke!´ dabei bin.“ Doch Erna Korn ist nicht die Einzige, die den Dialog mit den Verbrauchern als wichtig erachtet. Zum ersten Projekttreffen nahmen am 02. Februar 26 Ehrenamtliche aus den drei Kreisverbänden teil. Dieses Treffen fand online statt und war als Vorbereitung für den Präsenzworkshop konzipiert, der Ende März stattfinden wird. In dem zweistündigen Online-Workshop ging es gleich zur Sache. Nachdem das Projekt von Judith Landes kurz vorgestellt wurde, tauschten sich die Teilnehmer in kleinen Gruppen aus. Erwartungen an das Projekt wurden formuliert und erste Ideen für die Umsetzungen gesponnen. Erst mal alles sammeln, was da und erst später aussortieren war hier die Devise und es kamen viele gute und kreative Ideen zusammen: Von einer Bauernmarktmeile über Zeitungsartikel `Frag doch mal den Landwirt´ bis hin zu Kinostühle auf Betrieben, einer Tour de Flur, Tafeln auf Betrieben oder einer grünen Couch als Veranstaltungsreihe war einige dabei. Eine gute Basis, um beim nächsten Planungsworkshop im März weiterzuarbeiten und die Umsetzung zu konkretisieren. „Das ist ein guter Pool, auf dem wir aufbauen können“, meint Wolfgang Kerwagen. „Ich habe mich sehr gefreut, dass so viele Interessierte bei der ersten Veranstaltung dabei waren und ich bin gespannt, was wir draus machen. Mit der Erfahrung, die wir hier in der Region schon mitbringen, wird das bestimmt eine tolle Sache!“ Davon ist auch der vlf Bayern überzeugt, dazu Dr. Isabell Schneweis, Geschäftsführerin des vlf Bayern: „Man merkt, dass die vlf Ehrenamtlichen in Ansbach den Dialog mit der Gesellschaft ganz bewusst suchen. Das große Interesse und die vielen tollen Ideen aus dem ersten online- Workshop haben uns begeistert. Wir sind schon gespannt was sich da in der Region Ansbach weiterentwickelt!“