Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V.
Die Organisation für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Agrarbereich
Dr. Marcel Huber, Staatsminister a.D. war Mitte Oktober zu Gast bei der Hauptausschuss-Sitzung des vlf Bayern, um über den vom Landwirtschaftsministerium eingerichteten Praktikerrat zu berichten.
Der vlf Bayern bedankt sich bei 2.v.r. Dr. Marcel Huber (Staatminister a.D) für seine Ausführungen und engagierte Arbeit im Prakikerrat. V.l. Dr. Isabell Schneweis-Fleischmann (Geschäftsführung), Hans Koller (1. Vorsitzender), Christine Wutz (2. Vorsitzende), Nikolaus Gschwendtner (1. Vorsitzender VLM). Foto: vlf Bayern
Staatsministerin Michaela Kaniber hatte im Januar 2024 den Praktikerrat unter der Leitung von Dr. Marcel Huber ins Leben gerufen. Das Gremium besteht aus Landwirten, Vertretern der Landwirtschafts-, Umwelt- und Waldbesitzerverbände, des Lebensmittelhandwerks und der Verwaltung (StMUV, LfL, Bürokratiebeauftragter) und hat Eckpunkte für die Ausgestaltung der GAP-Förderperiode von 2028 bis 2035 und Vorschläge für eine schlankere Bürokratie erarbeitet. Ziel ist, bereits im politischen Vorfeld zu formulieren, was für Bayern wichtig ist.
Die Forderungen des Praktikerrats sollen gerade auch jungen Menschen in der Landwirtschaft eine Perspektive bieten, insbesondere auch in kleinen und mittleren familiengeführten Betrieben. Eine Grundprämie soll zur Absicherung der souveränen Nahrungsmittelerzeugung dienen. Bedingungen dafür sind Grünlanderhalt, Moorschutz und Gewässerrandstreifen. Damit auch die vielfältigen regionalen Strukturen berücksichtigt werden können, braucht der Landwirt ein einfaches Baukastensystem aus dem er sich seine Leistungen auswählen kann. So erhält der Landwirt Einkommen aus Produkten sowie eine Grundprämie plus Teile aus dem Baukasten. Das bringt den Landwirten mehr Planungssicherheit. Das System soll damit vereinfacht und die Geldströme in der Landwirtschaft transparent gemacht werden. Der Praktikerrat fordert in seinem Papier aber auch mehr Handlungsspielraum und Eigenverantwortung für die Landwirte, die sehr gut ausgebildet sind und eine gute fachliche Praxis ausüben. Vorgegebene Termine für anfallende Arbeiten, wie Gülleausbringung, Walzen, Mähen sind daher nicht praxistauglich. Denn eins ist klar: Nur wenn die landwirtschaftlichen Betriebe funktionsfähig bleiben, kann eine souveräne, selbstständige Nahrungsmittelerzeugung in Deutschland erhalten werden.
Landesvorsitzender Hans Koller dankte Marcel Huber für seine Ausführungen und für seine engagierte Arbeit im Praktikerrat. Dies konnte der Landesvorsitzende des VLM Bayern, Nikolaus Gschwendtner, der im Praktikerrat mitarbeitet, nur bestätigen.