Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V.
Die Organisation für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Agrarbereich
„Was macht ein Landwirt auf seinem Betrieb im Bereich Klimawandel? Wie kann er Klimagase einsparen oder sich an den Klimawandel anpassen?“ Diese Fragen standen beim ersten Treffen der Workshopreihe „Klima? Gemeinsam anpacken!“ der Gruppe München-Augsburg im Raum.
In Langerringen tauschten sich die Workshopteilnehmer über Klimamaßnahmen auf dem Bio-Legehennenbetrieb von Julius Spatz aus.
Die Gruppe, die sich aus Landwirten, jungen Naturschützern und Vertretern der KLJB zusammensetzt, wollte sich dazu gern konkret ein Bild vor Ort zu machen. Die Workshopteilnehmer Julius Spatz, vlf Schwabmünchen und Katharina Scheifele, beide Landwirte aus Langerringen, luden die Gruppe kurzerhand zu sich auf ihre Betriebe ein.
Nach einem gemeinsamen Einstieg und Austausch über die Zeit seit dem letzten Workshop ging es raus auf die Betriebe. Der Bio-Legehennenbetrieb der Familie Spatz ist schon gut dabei im Bereich Klimaanpassung und Klimagasreduktion. So sind die Transportwege im Vergleich zu anderen Legehennenbetriebe äußerst kurz. Dazu Julius Spatz bei der Betriebsführung: „Ihr seht vom Stall aus unsere Futtermühle, an die wir unser Getreide liefern und das Futter beziehen, das sind etwa 10 km – kürzere Wege gehen fast nicht“, so Julius Spatz bei der Betriebsführung. Nicht nur dieser Umstand beeindruckte die Workshopteilnehmer: der neugebaute Stall ist mit viel heimischem Holz gebaut, PV Anlagen sind auf den Dächern und die Familie Spatz plant eine Agri-PV mit Stromspeicher im Hühnerauslauf zu investieren. Auch auf dem Feld macht sich Julius Spatz so seine Gedanken. Er hat sich als Aufgabe aus dem ersten Workshop vorgenommen, sich zu der Anschaffung einer Reifendruckregelsystem zu erkundigen, um Diesel einzusparen und möglichst bodenschonend zu arbeiten. An all diesen Themen merkt man: Da macht sich jemand zur zukunftsfähigen Landwirtschaft Gedanken und setzt sie um!
Weiter ging es dann auf den Betrieb von Katharina Scheifele und ihren Eltern. Seit nun schon fast 20 Jahren produziert die Biogasanlage regenerativen Strom. Ein Blick in den Fermenter war besonders für die Teilnehmer mit Naturschutz- bzw. Landjugendhintergrund äußerst interessant. „Ich bin arbeitsbedingt schon an Technik und Maschinen sehr interessiert, daher war für mich insbesondere die Funktionsweise der Biogasanlage sehr spannend“, so Daniel Böttcher, der als Vertriebsleiter bei einem Onlinetool für den Verkauf von gebrauchten Baumaschinen arbeitet.
Nach den Betriebsbesuchen wurde der Tag mit einem gemeinsamen Mittagessen beschlossen. Einige Themen, die die Betriebe, aber auch die Nicht-Landwirte zum Klimawandel beschäftigen konnten hier nochmals diskutiert oder vertieft werden. „Wie hatten einen rundum gelungenen Workshop auf den beiden Betrieben“, meinte Julia-Marie Hiller von der Naturschutzjugend und fügte zum Abschluss noch hinzu: „Ich bin wirklich beeindruckt, was die Landwirte da schon machen und umsetzen!“ Der dritte und letzte Workshop bietet bestimmt wieder viele interessante Themen, die nicht nur zu Landwirtschaft und Klimawandel, sondern auch zum besseren Verständnis zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft beitragen!
Judith Landes
Die Workshops werden im Rahmen des Wertebündnisprojekts „Landwirtschaft im KlimaWandel“ angeboten, das der vlf Bayern gemeinsam mit der KLJB München-Freising und der Naturschutzjugend Bayern bis Ende 2027 durchführt.
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