Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V.
Die Organisation für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Agrarbereich
„Man muss vom Weg abkommen, um nicht auf der Strecke zu bleiben.“ Dieses Zitat, vermutlich von Goethe, kann sehr gut als Motto der diesjährigen vlf-Bundestagung in Freckenhorst, NRW herangezogen werden. Die Kollegen aus NRW hatten ins Münsterland zu „Landwirtschaft zwischen Tradition und Innovation“ eingeladen.
Vertreter des vlf Bayern auf der vlf-Jahrestagung in NRW bei der Besichtigung der Geflossenschaft e.G. welche Wolfsbarsche züchtet. Foto: Thomas Mirsch
"Landwirtschaft zwischen Tradition und Innovation" nach diesem Themenbereich waren die Fachvortrgäe wie auch die zubesichtigenden Betriebe auf der vlf-Jahrestagung in Freckenhorst entsprechend ausgewählt.
Eines wurde klar, bei den aktuellen Entwicklungen hinsichtlich der Rahmendaten für die Landwirtschaft ist Anpassung und Weiter-Entwicklung im Bauernhof, sofern er als Unternehmen verstanden wird, notwendig. Stillstand bedeutet nichts Gutes, was spätestens bei der Hofübergabe spürbar wird.
Was bedeutet die Entwicklung für die Betriebe und die Beratung/Bildung? Folgend zusammenfassend das Resümee der Tagung:
Den Konsequenzen der markt- und gesellschaftspolitischen Entwicklungen klar ins Auge sehen!
sich auf den Paradigmenwechsel in der Landwirtschaft bewusst einstellen!
Sich wesentlich auf den heimischen Markt konzentrieren! Auf dem volatilen Weltmarkt und bei unseren Produktionskosten sind wir nicht konkurrenzfähig.
Vom Produzenten (Rohstofflieferanten) zum Dienstleister sich weiterentwickeln!
Die Wertschöpfungstiefe insgesamt vergrößern!
Verbraucher beobachten und neue Geschäftsfelder entwickeln!
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit deutlich erhöhen!
Unternehmerische Kreativität ist gefordert. Dieser Aspekt muss auch in der Aus- und Fortbildung verstärkt implementiert werden.
Die besuchten Betriebe zeigten sehr schön, wie das funktionieren kann. So produziert ein Betrieb seit einem knappen Jahr neben Mastschweine und Ackerbau auch Wolfsbarsche als neuen Betriebszweig. Ein anderer Betrieb hat sich auf Vermarktung der Süßlupine spezialisiert in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern und eigener Vermarktung auf dem Betrieb. Popcorn als Marktlücke zu erkennen und hier den passenden Mais anzubauen und Vermarktungswege zu entwickeln, das war die erfolgreiche Idee auf dem dritten Betrieb. Zuletzt sorgte der Betriebsleiter auf dem vierten Betrieb durch vielfältige Diversifizierung der letzten 20 Jahre, dass seine drei Kinder „Hofnachfolger“ werden können. Alle vier Betriebe zeichnet aus, dass sie kreativ und innovationsfreudig waren, mit dem Risiko, das jede neue Ideenumsetzung beinhaltet konstruktiv umgehen konnten.
„Tradition im Wandel: Innovationsmanagement für die Landwirtschaft von morgen!“ So hat die Landwirtschaftskammer in NRW einen neuen Beratungsbereich Innovationsmanagement geschaffen, der als Hauptauftrag die Innovationsberatung vor Ort erfolgreich umsetzt.
Martin Lambers wurde für seine Verdienste um die agrarische Berufsbildung mit der Theodor-Hensen-Medaille ausgezeichnet. Foto: Thomas Mirsch
Martin Lambers hat als langjähriger Bildungsreferent des DBV und Unterstützer des vlf´s die Hansen-Medaille für seine Leistung zur Bildung in der Landwirtschaft erhalten.
Thomas Mirsch