Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V.

Die Organisation für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Agrarbereich

Mode ist kein Beauty-Thema

Ressourcen unserer Kleidung

Ein Wasserverbrauch von 93 Milliarden m³ Wasser (dem global wertvollsten aller Rohstoffe), eine Produktionsweise fernab unserer guten fachlichen Praxis hier in Deutschland verbunden mit Verlust von Ackerfläche für Nahrungsmittel, Minderlöhnen für Millionen Arbeitender in der Textilindustrie, Gesundheitsschäden durch ungenügenden Arbeitsschutz im Kontakt mit Chemikalien, also oftmals ohne jegliche sozialen Standards…. Die Liste ist noch lang. Und wofür?

Marina Eltschka, Frauenvorsitzende und Matthias Ruß, 1. Vorsitzender, beide vlf Bezirksverband Unterfranken
Foto: Jacqueline Köhler, AELF SW

Marina Eltschka, Frauenvorsitzende und Matthias Ruß, 1. Vorsitzender, beide vlf Bezirksverband Unterfranken Foto: Jacqueline Köhler, AELF SW

Für einen Müllberg mit 90 Millionen Tonnen Kleidungsstücken pro Jahr oder anders ausgedrückt für 80 Milliarden Kleidungsstücke, die wir jährlich wegwerfen, die in hoher Zahl nur 4x und zu 20 % überhaupt nicht getragen werden.

Wir beklagen in Europa steigende Energiepreise. Wir fürchten um die weltweite Ernährungssicherheit und wissen alle, wohin es die Menschen ziehen wird, wenn sie in ihrer Heimat nicht mehr satt werden. Die verheerenden Folgen des Klimawandels sind nicht abzusehen und mittendrin stehen wir mit unserem täglichen Griff in den Kleiderschrank. Wissen wir wonach wir da greifen?

Mit diesem Thema beschäftigen sich beim 33. vlf-Frauentag rund 70 teilnehmende Gäste aus ganz Unterfranken. vlf steht für Verband für land- und hauswirtschaftliche Fachbildung und bot diese Veranstaltung in Kooperation mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt an. „Wir schauen auf die Menschen hinter unserem Konsum. Wer sich mit solchen Themen befasst, denkt über sein eigenes Verhalten nach. Damit begeben wir uns auf die Suche nach Wegen, wie wir es besser machen können!“ so Behördenleiterin Klaudia Schwarz. Mit gutem Beispiel voran geht die Sozialunternehmerin Elke Klement. Ihr Engagement steht auf 3 Füßen: neben dem Vermarktung Fairer Mode im Weltladen in Fürth setzt sie stark auf Bildung im Bereich textile Nachhaltigkeit und unterstützt gemeinsam mit weiteren Partnern Graswurzelinitiativen in Ländern des sog. „Globalen Süden”. Sie bietet mit ihrem Team Workshops an für Altersgruppen von der Grund- bis zur Hochschule, auf Anfrage auch bei uns in die Region. Sehr beliebt sind auch ihre Modenschauen, bei denen Lokalpersönlichkeiten die nachhaltig produzierten Kleidungsstücke präsentieren. So auch am 22.11. in Iphofen. Verbandsvorsteher und -mitglieder zeigten die Kollektionen der fairen Labels.

Weitere Informationen über das Fürther Unternehmen mit dem Zertifikat Gemeinwohlökonomie (GWÖ) erhalten Sie auf https://farcap.de.

Interesse an mehr Wissen und Können zur Nachhaltigkeit? Teilnehmerinnen an diesem Frauentag waren auch künftige hauswirtschaftliche Fachkräfte aus den Landwirtschaftsschulen – Abteilung Hauswirtschaft bzw. aus den Lehrgängen „Qualifizierung in der Hauswirtschaft“, die diese Themen im Unterrichtsstoff vertieft behandeln. Im Frühjahr 2023 beginnen neue Kurse, Infos dazu über das zuständige AELF.