Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V.

Die Organisation für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Agrarbereich

Gelungene Premiere der "Grünen Couch"

Neues Format "Grüne Couch" in Ansbachs Kulturprogramm

 Zu Film und Diskussion hatten Ansbachs Kulturprogramm RESPECT und das AELF sowie der vlf Ansbach gemeinsam eingeladen. An diesem Abend feierte die "Grüne Couch" Premiere, was sich als sehr gelungener Startschuss herausstellte. Das Neu geschaffene Format soll den aktiven Dialog mit der Gesellschaft fördern.


Zum Thema Waldumbau wurde bei der Premiere des Dialogformates „Grünen Couch“ sehr angeregt diskutiert. V. li.: Herbert Hechtel, Dr. Ralf Straußberger und Andreas Egl. Foto: Susanne Feicht, AELF Ansbach

Zum Thema Waldumbau wurde bei der Premiere des Dialogformates „Grünen Couch“ sehr angeregt diskutiert. V. li.: Herbert Hechtel, Dr. Ralf Straußberger und Andreas Egl. Foto: Susanne Feicht, AELF Ansbach

Die "Grüne Couch" ist ein neu geschaffenes Format, dass sich den aktiven Dialog mit der Gesellschaft auf die Fahnen schreibt. Auf der „Grünen Couch“ werden zentrale gesellschaftsrelevante Themen aus den Bereichen Land-, Forst- und Hauswirtschaft aufgegriffen. Das Motto lautet „Reden miteinander statt über-einander“. Die „Grüne Couch“ dient dabei als Erkennungszeichen für den Dialog mit der Allgemeinbevölkerung.Von den drei örtlichen Kreisverbänden Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg o. d. Tauber stammt ursprünglich auch die Grundidee für das Dialogformat. Entsprechendes Couch-Mobiliar wurde eigens angeschafft und vom vlf finanziell unterstützt. Das AELF Ansbach unterstützt bei der Umsetzung, es sind aber auch weitere Partner im Boot. Für die Premiere ist die Kooperation mit RESPECT und der Austragungsort Kammerspiele ein wahrer Glücksfall. Generell sind aber auch andere Orte denkbar. Als nächstes wird die Grüne Couch im Mai im Brückencenter in Ansbach aufgestellt und das Thema Nachhaltigkeit im Privathaushalt steht im Fokus.


Abwechslungsreiches Programm aus Kurzvortrag, Film und Diskussion 

Auf dem Veranstaltungsprogramm standen ein einführender Kurzvortrag über unsere heimischen Wäler im Klimawandel. Im Anschluss präsentierte RESPECT den Dokumentarfilm "Der Waldmacher" von Volker Schlöndorff, der von einer beispielslosen Begrünungsaktion im Niger berichtet. Den Abschluss bildete eine rege Diskussion über die Mammut-Herausforderung Waldumbau in Nordbayerns Wäldern. Als Fachexperten auf der „Grünen Couch“ hatten Platz genommen: Herbert Hechtel, Landwirt und Waldbauer sowie Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Ansbach-Fürth, Dr. Ralf Straußberger, Wald- und Jagdreferent im BUND Naturschutz in Bayern e.V. und Andreas Egl, Leiter Bereich Forst am AELF Ansbach. Durch die Diskussion führte Wolfgang Kerwagen, Behördenleiter des AELF Ansbach.
„Wir sind bereits mitten im Klimawandel“, so leitete Egl seine Ausführungen zum Klimawandel im Landkreis Ansbach ein. Egl veranschaulichte plakativ die Klimaveränderung in Vergangenheit und Zukunft. Gerade Fichte und Kiefer als die häufigsten Baumarten hierzulande leiden besonders. Ein rasanter Wechsel im Baumbestand hat längst eingesetzt und wird sich in drastischer Weise fortsetzen.
Nach dem Film „Der Waldmacher“, über eine beispielslose Wiederaufforstungsaktion in Niger, erschien die Diskussion über das hiesige Absterben des Waldes vordergründig als radikaler Bruch. Doch die Fachexperten auf der „Grünen Couch“ identifizierten zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen Ansbach und Afrika. Insgesamt wurde viel und auch teilweise emotional diskutiert. Dabei rückten auch Themen wie die Wichtigkeit angepasster Reh-Wildbestände und die Frage nach der Nachhaltigkeit des Verbrennens von Holz in das Kreuzfeuer der Diskussion. Auch das Publikum zeigte viel Betroffenheit und Ängste. Dies äußerte sich in zahlreichen und vielfältigen Fragen. Einig war man sich darüber, dass die klimatische Anpassung des Waldes nur durch eine Kombination von Maßnahmen zu meistern ist, die auf die natürliche Ansamung der Bäume setzt und durch menschliche Zupflanzung ergänzt wird. Dabei sind gemeinsam mit der Bevölkerung Lösungen zu finden.
Zum Abschluss der Diskussion zeigten sich die Experten vorsichtig optimistisch: Der Klimawandel und der Erhalt des Lebenselixiers Wald mit seinen vielfältigen Funktionen für Mensch und Natur ist noch in den Griff zu kriegen. Dazu muss jedoch jeder einzelne einen Beitrag leisten und auch Abstriche in Kauf nehmen. Lieb gewonnene Gewohnheiten wie die Verwendung von Grillkohle und Urlaubsreisen mit dem Flugzeug sind von jedem von uns ernsthaft zu hinterfragen.