Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e.V.

Die Organisation für Aus-, Fort- und Weiterbildung im Agrarbereich

Niederfallfest zum Ende des Jubiläumsjahres 

100 Jahre wurde der vlf Rothenburg/T. in diesem Jahr. Musste der im Wildbad geplante Festakt Corona-bedingt noch abgesagt werden, war das vor den Toren der alten Reichsstadt angelegte Feld der Ackervielfalt das ganze Jahr und bei vielen Führungen ein Anziehungspunkt. 

Ein Feld der Ackervielfalt mit über 20 verschiedenen Feldfrüchten hatte der vlf für seine Besucher im Rahmen des Jubiläums bereitgestellt.
Bild: Erna Korn

Ein Feld der Ackervielfalt mit über 20 verschiedenen Feldfrüchten hatte der vlf für seine Besucher im Rahmen des Jubiläums bereitgestellt. Bild: Erna Korn

vlf stand und steht für das Jubiläum des Rothenburger vlf’s für visionär-lebendig-fördernd und beschreibt die Aufgaben des Verbandes als Bildungseinrichtung im land- und hauswirtschaftlichen Bereich. Über 20 Feldkulturen wurden zum Teil noch im Herbst 2020 ausgesät und mit entsprechenden Hinweistafeln versehen, sodass sie Besuchern jederzeit wertvolle Informationen lieferten. Sind die Getreidearten Weizen, Roggen, Gerste oder Hafer noch vielen geläufig, kennen Triticale als eine Kreuzung aus Weizen und Roggen oder Dinkel schon weniger. Exoten wie Emmer kennt heute kaum einer mehr, obwohl hier eine gewisse Renaissance zu verzeichnen ist. Das Getreide ist inzwischen gedroschen, während die restlichen Kulturen noch zu sehen sind. Bei den Eiweißpflanzen gab es zum Beispiel Sojabohnen, Erbsen, Ackerbohnen oder Weiße Lupinen zu sehen. Leguminosen wie Rotklee und Luzerne gehören heute wieder zum gewohnten Bild. Dazu kommen Zuckerrüben als eine der wichtigen Feldfrüchte im Raum Rothenburg und der Landwehr. Futterfrüchte und Energiepflanzen, zu denen der Mais gehört, nahmen einen entsprechenden Platz ein. Abgerundet wurden die Kulturen durch Kartoffeln und Sonnenblumen sowie Blühpflanzen und Zwischenfrüchte. Helmut Siller und Erna Korn, Vorsitzende des vlf Rothenburg/T., luden nun mit ihrem Helferteam zum Niederfallfest ein. Niederfall wurde in alter bäuerlicher Tradition als Abschlussfest der Getreideernte gefeiert. Erst wenn früher das Getreide in den Scheunen war, war das Überleben der Familien und des Viehs über den Winter gesichert. Hagelversicherungen und Überschüsse gab es nicht. Mensch und Tier waren eng aufeinander angewiesen. Zu einem richtigen Niederfallfest gehören ein Gottesdienst oder eine Andacht, die direkt auf dem Feld gefeiert wurde, Schmalzgebäck in Form von Küchle und frischen Apfelkuchen sowie Musik, die die Ohrenbacher Blaskapelle den zahlreichen Gästen lieferte.