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Landesversammlung des vlf Bayern
auf Gut Wöllried in Würzburg
Die diesjährige Landesversammlung fand am 19.11.2022 auf Gut Wöllried in Würzburg statt. Ein vielseitiges Programm aus politischen und fachlichen Themen bot sich den rund 270 Teilnehmern.
Hans Koller überreicht eine Kuh und ein Ferkel aus Stein an Ministerpräsident Söder, damit er die Landwirtschaft auch im Blick behält.
Foto: Phillip Seitz, dlv
Die vlf-Landesversammlung stand unter dem Leitmotto "Zeitenwandel in der Land- und Ernährungswirtschaft: Entwicklungen und Herausforderungen". Neben Ministerpräsident Markus Söder sprachen auch Dr. Manuela Rottmann, parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Julia Adou von Aldi Süd und Pia Wolf von Wolf Agrarhandel.
Ministerpräsident Dr. Markus Söder forderte in seiner Rede ein schlagkräftigeres Landwirtschaftsministerium. Geht es nach dem CSU-Politiker, soll das Ministerium „natürlich eigenständig bleiben“ und in der kommenden Legislaturperiode mehr Befugnisse und Kompetenzen, insbesondere im Bereich des Ordnungsrechts erhalten. Wörtlich sagte Söder: „Mein klares Ziel wäre, nächstes Jahr, wenn alles klappt, ein Landwirtschaftsministerium mit deutlich aufgewerteten Kompetenzen zu haben, das nicht nur fördert, sondern das auch Ordnungsrecht haben kann. Das wäre ein wichtiger und richtiger Weg für Bayern.“
Er betonte, dass Landwirte Planbarkeit und Verlässlichkeit brauchen.
Der Rede des Ministerpräsidenten schlossen sich die Grußworte des Landrats von Würzburg, Thomas Eberth, der Weinkönigin Eva Brockmann und des BBV-Präsidenten Günther Felßner an. Felßner nannte insbesondere den Klimawandel mit Dürre, fehlendem Wasser und großer Hitze als Herausforderung für die Landwirte. Um diese Herausforderugen meistern zu können, brauche es vor allem wieder politische Perspektiven, Glaubwürdigkeit und Planungssicherheit.
Staatssekretärin Dr. Manuela Rottmann (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte, dass der Ukraine-Krieg die Weltmärkte erschüttert habe. Es gehe nun um die Frage, wie Lieferketten in Zukunft aussehen sollen. "Wir können nicht mehr sicher sein, dass wir auf die fossilen Rohstoffe zurückgreifen können, an die wir uns gewöhnt haben und von denen wir abhängig sind." Es brauche Tierhaltung in Deutschland, um Alternativen zum Mineraldünger zu haben. Rottmann sagte, dass die Bundesregierung in Zukunft in die Tierhaltung investiere und nicht auf dem Weg in eine vegane Republik sei. Allergrößte Sorgen bereite ihr der Konflikt um das Wasser. "Wir werden das Problem nicht lösen, wenn wir mit Wasser so umgehen wie in der Vergangenheit." Insbesondere in Unterfranken sei die Trockenheit ein großes Thema. Der Freistaat plant eine Ringleitung aus dem Bodensee, das wiederum lehnt Rottmann aber ab.
Dr. Julia Adou von Aldi Süd erklärte, dass der Discounter über das Jahr hinweg mit mehr als 2500 regionalen Lebensmitteln handelt. Weit über 90% des Fleisches stamme aus Deutschland. Die"guten" Preise würden durch die Größe von Aldi, die Mengen und die Effizienz gewährleistet. Adou äußerte sich auch zum Vorstoß von Aldi, bis 2030 die HAltungsformen 1 und 2 nicht mehr verkaufen zu wollen. "Wir wollen eine Veränderung anstoßen. Wir sind damit rausgegangen und innerhalb von vier Wochen sind alle anderen deutschen Händler nachgezogen. Wer nicht so nachgezogen ist, war die Politik. (Philip Seitz, Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt)
Pia Wolf von Wolf Agrarhandel ist Wirtschaftsingeneurin mit Faible für Software. Fürs Überleben eines privaten Landhandels se es wichtig, gut vorbereitet zu sein und gute Partnerschaften zu haben. Mit dem Bau der Verladestation in Zeil hat Wolf Agrarhandel einen sehr wichtigen strategischen Schritt gemacht, um Kosten zu sparen. Mit neuer Software werde nun eine Plattform aufgebaut (agrantis), mit der online Bestellungen durchgeführt werden können.
Verleihung des Goldenen Verbandsabzeichens an 10 verdiente Persönlichkeiten des vlf
Foto: Philip Seitz, dlv
Der vlf verlieh bei seiner Landesversammlung in Würzburg an zehn Persönlichkeiten das Goldene Verbandsabzeichen. Damit werden herausragende Leistungen für den Verband, für die Ausbildung und Engagement in der Öffentlichkeit gewürdigt, stellte vlf-Landesvorsitzender Hans Koller heraus. „Das Goldene Verbandsabzeichen wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich größte Verdienste um unseren Verband erworben haben.“
Das Goldene Verbandsabzeichen überreichte Hans Koller an Elisabeth Forster, Reimund Stumpf, Robert Schnellhammer, Annemarie Hofstetter-Hack, Herbert Reich, Josef Galler, Otto Körner, Franz Fugmann, Heinz Schubert und Jürgen Franz.
Elisabeth Forster aus Pleinfeld (Lks. Weißenburg) ist Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft. Seit mittlerweile 30 Jahren ist sie als Funktionsträgerin auf Kreis- und Bezirksebene für den VLM aktiv. Seit 2003 bringt sich Frau Forster als Vorsitzende des VLM Mittelfranken ein. 14 Jahre lang fungierte sie zudem als Vorsitzende im Meisterprüfungsausschuss für die gesamte Hauswirtschaft in Mittelfranken.
Über das goldene Verbandsabzeichen freut sich auch Reimund Stumpf aus Frickenhausen am Main (Lks. Würzburg). Stumpf ist staatlich geprüfter Techniker für Weinbau und Önologie, Kellermeister und Winzermeister und Prüfer in der Winzermeisterprüfung. Seit mehr als 40 Jahren ist er Prüfungsausschussmitglied und seit 1992 Vorsitzender im Prüfungsausschuss der Winzermeisterprüfung.
Robert Schnellhammer aus Neuhaus/Inn (Lks. Passau) ist seit 1990 Lehrkraft an der HLS Rotthalmünster, seit 1993 Schulleiter der HLS Rotthalmünster und Geschäftsführer des Verbandes ehemaliger Absolventen. Seit 2002 fungiert er als Behördenleiter des AELF Passau-Rotthalmünster.
Die Diplom-Ökotrophologin Annemarie Hofstetter-Hack aus Traunstein (Lks. Traunstein) leitete das Sachgebiet Ernährung und Haushaltsleistungen und war 16 Jahre Schulleiterin der LWS Laufen und Traunstein, Abteilung Hauswirtschaft. Seit 2004 engagiert sie sich als Schriftführerin des vlf Laufen und seit 2008 als Geschäftsführerin des vlf Laufen.
Der Landwirtschaftsmeister Herbert Reich aus Lauf an der Pegnitz (Lks. Nürnberger Land) übernimmt seit 1998 als Vorsitzender im vlf Nürnberger Land Verantwortung. Seit 2015 übt er nicht nur die Funktion des 3. Vorsitzenden im vlf-Bezirksverband Mittelfranken aus, sondern hat noch einige weitere Ehrenämter inne. So ist er unter anderem aktiver Feldgeschworener und 2. Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Lauf.
Landwirtschaftsmeister Josef Galler aus dem oberbayerischen Ainring (Lks. Berchtesgadener Land) ist seit 2007 Kassier und Verwalter der Mitglieder des vlf Laufen. Er übernimmt neben weiteren Ehrenämtern die Organisation von fachlichen Seminaren, Lehrfahrten und mehrtägigen Fachexkursionen.
Der leitende Landwirtschaftsdirektor Otto Körner aus dem mittelfränkischen Hilpoltstein (Lks. Roth) ist seit 15 Jahren Direktor der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf. Zuvor war er unter anderem sieben Jahre lang stellvertretender Schulleiter an der Höheren Landbauschule (HLS) Triesdorf.
Landwirtschaftsmeister Franz Fugmann aus Knellendorf (Lks. Kronach) engagierte sich viele Jahre als Vorsitzender des vlf Kronach und als Kassier beim vlf Bezirksverband Oberfranken. Zudem war er zehn Jahre lang Mitglied im Bezirksvorstand des BBV Oberfranken und 30 Jahre lang BBV-Ortsobmann.
Landwirtschaftsmeister Heinz Schubert aus Weißenbrunn (Lks. Kronach) fungierte neun Jahre lang als Vorsitzender des vlf Kronach, gehörte 20 Jahre lang dem Meisterprüfungsausschuss an und war 23 Jahre lang Vorsitzender des Kompostrings Kronach.
Landwirtschaftsdirektor Jürgen Franz aus dem schwäbischen Memmingen bringt sich seit 1993 im Prüfungsausschuss für die Abschlussprüfung Landwirtschaft ein. Acht Jahre lang, von 2005 bis 2013, war er Geschäftsführer des vlf und des VLM Schwaben. Zuvor arbeitete er als Geschäftsführer beim VLM Unterallgäu und beim vlf Unterallgäu.
vlf-Landesvorsitzender Hans Koller und Stellvertreterin Christine Wutz dankten für das langjährige Engagement für den Verband. Die Geehrten hätten sich diese hohe Auszeichnung verdient.
(Philip Seitz, Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt)